Substanz

Ruta graveolens, die Gartenraute oder Weinraute ist eine Strauchpflanze aus Südwesteuropa und Nordafrika. Ruta graveolens hat kleine Blätter und kleine, gelbe Blüten mit vier Blütenblättern.

Einsatzbereiche von Ruta graveolens

Hauptanwendungsgbiete für Ruta graveolens sind bei Verrenkungen und Verstauchungen, besonders der Handgelenke und Fußknöchel, Knochenhautentzündungen, Sehnenknoten (Ganglion), Schleimbeutelentzündung, flache Warzen an den Händen, Kreuzschmerzen nach Überanstrengung, Augenschmerzen nach Überanstrengung der Augen durch Lesen u.ä.

Leitsymptome von Ruta graveolens

  • Folgen von Überanstrengung, langsame Überlastung der Sehnen, Verstauchung und Zerrung
  • Gefühl wie zerschlagen
  • Schweregefühl (zum Beispiel an der Stirn und an den Füßen)
  • Pflockgefühl
  • Stimmung missmutig und zornig
  • Gedankenlosigkeit und langsamer Ideengang
  • traurige Gedanken
  • beim Aufstehen oder Gehen im Freien Schwindel und Torkeln, Stolpern, Ungeschicklichkeit
  • trübes Sehen, wie Schatten vor den Augen
  • Hitzegefühl in den Augen
  • reißende Stiche im Enddarm, Mastdarmvorfall beim Stuhldrang
  • der Rücken schmerzt wie zerschlagen
  • Schwächegefühl im Kreuz

Modalitäten

Schlimmer

  • durch Überanstrengung (Verletzung, Verstauchung, Überanstrengung der Augen)
  • Kälte (Luft, Wind, Feuchtigkeit, Nässe)
  • Liegen, Sitzen, Druck gegen eine Kante

Besser

  • durch Liegen auf dem Rücken, Wärme, Bewegung

Wirkdauer

  • Kurz

Vergleichbare Mittel von Ruta graveolens

Arnica

  • Ähnlich: ist der Zerschlagenheitsschmerz.
  • Unterschied: Der Verletzungshergang ist bei Arnica typischerweise ein Schlag oder eine Prellung, bei Ruta eine Überlastung oder Überanstrengung.
    ( gehe zu Arnica )

Phytolacca

  • Ähnlich: sind das Hitzegefühl der entzündeten Regionen und das verlangsamte Denken.
  • Unterschied: Phytolacca ist ein Mittel für Entzündungen (Mandeln, Brustdrüse, Gelenke) mit Rötung und ausstrahlenden oder entfernten Schmerzen.
    ( gehe zu Phytolacca )

Rhus toxicodendron

  • Ähnlich: ist der Verletzungsmechanismus (Überanstrengung, Zerrung) sowie die Kälteempfindlichkeit und Besserung durch Wärme und Bewegung.
  • Unterschied: Die Stimmung des Rhus-tox-Patienten ist nicht missmutig, sondern unruhig-ängstlich, in leichteren Fällen auch freundlich-jovial. Es besteht ein Bedürfnis, sich ständig und sogar schnell zu bewegen, während bei Ruta beim Aufstehen und Gehen Schwindel auftreten kann und das Kreuz lahm ist.
    ( gehe zu Rhus toxicodendron )

Symphytum

  • Ähnlich: ist das Einsatzgebiet Knochenhaut und Augapfel (hier sind es eher die Folgen einer Prellung.)
  • Unterschied: Der Schmerz verschlimmert sich in der Regel schon bei leichter Bewegung, Ruhe tut gut. Die Verletzung geht meist tiefer, bis auf den Knochen.

Wie sollten homöopathische Arzneien (Globuli) eingenommen werden?

Der Deutsche Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) empfiehlt bei der Selbstbehandlung für alle homöopathischen Medikamente die Potenz C12.

2-3 Globuli sind eine Gabe. Bei Bedarf kann man die Gabe bis zu viermal am Tag wiederholen. Die Wirkung jeder Gabe muss abgewartet werden. Die Globuli im Mund zergehen lassen. 15 Minuten vor und 15 Minuten nach der Gabe möglichst nichts essen und trinken. Homöopathische Arzneimittel gibt es nur in Apotheken.

Foto: Fa. Gudjons / Sammlung Dr. Frevert